Freude über das Flutlicht-Geschenk

Es hat schon ein Weilchen gedauert: Vor einem Jahr feierte der VfL Nagold sein 175-jähriges Bestehen. Nun stand die Einweihung des städtischen Geschenks an: Das Stadion hat jetzt endlich Flutlicht.

 

Vielen Nagoldern dürfte gar nicht bewusst gewesen sein, dass das Stadion bisher über keine Flutlichtanlage verfügt hat. Und das stimmt ja auch nicht ganz: Denn wie nahezu allabendlich zu sehen ist, ist der kleine Kunstrasenplatz am Rande der Sportanlage mit Flutlicht ausgestattet.

Das Herzstück des Reinhold-Fleckenstein-Stadions aber, der große Rasenplatz und die blaue Laufbahn, musste bis dato im Dunkeln bleiben. Eine Flutlichtanlage fehlte.

 

Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann erinnerte bei der Einweihung auch an den Grund: Als 2014 die von Heike und Reinhold Fleckenstein unterstützte Komplettsanierung des Stadions anstand, da hätte die Stadt eigentlich auch gleich gerne eine moderne Flutlichtanlage installiert. Das tat sie aber letztlich nicht. Zur Erinnerung: 2014, das war kurz nach der Landesgartenschau – und in dieser Zeit war das Geld in der städtischen Kasse knapp.

Für Nagolds OB und den Gemeinderat kam da wohl das Jubiläum des VfL Nagold gerade recht. Zum 175-jährigen Bestehen von Nagolds größtem Verein, sollte es schon ein etwas üppigeres Geschenk sein: Also versprach Nagolds OB die neuen Flutlichtanlage.

In der vergangenen Woche wurde nun Vollzug gemeldet. Und bei der Einweihung der Anlage mit einem Flutlichtspiel des Landesligisten VfL Nagold gegen den VfL Sindelfingen herrschte mehr Freude über die nun fertiggestellte Anlage, als Verwunderung, dass es so lange gedauert hatte.

 

Und es war auch noch nicht alles perfekt. Die Ausleuchtung muss noch nachjustiert werden, damit zum Beispiel auch die Leichtathleten voll von dem Geschenk profitieren können. Nagolds OB sagte das auch zu. Und der Abteilungsleiter der Leichtathleten Hans Barucha hat das sicher wohlwollend vernommen.

So verwies Barucha bei seinen Dankesworten darauf, dass die Flutlichtanlage auch den Leichtathleten neue Möglichkeiten offeriert – zum Beispiel bei den abendlichen Trainingseinheiten aber auch mit Abendsportfesten in den technischen Disziplinen. Barucha weiter: „Für uns ist das ein echter Zugewinn.“

Auf das Mehr an Trainingsmöglichkeiten ging auch Uli Hamann, zweiter Vorsitzender des VfL und einer der Abteilungsleiter der Fußballer, ein. Zudem verwies er auf die besondere Stimmung bei Flutlichtspielen „Was gibt’s schöneres als an einem Freitagabend ein Flutlichtspiel?“, fragte der Fußballromantiker. 

Und tatsächlich war die Stimmung im abendlichen Reinhold-Fleckenstein-Stadion unter Flutlicht eine andere. Wenn auch der VfL Nagold das Einweihungsspiel 0:2 verlor.

 

Der Vorsitzende des VfL Nagold, Holger Ehnes, bedankte sich bei der Stadt für das großzügige Geschenk. „Das hat uns riesig gefreut!“ Auch er betonte die vielen Nutzungsmöglichkeiten, vor allem im Trainingsbetrieb. Wohlwissend, dass Trainingsplatzkapazitäten in Nagold knapp bemessen sind. Dabei betonte Ehnes auch, dass der VfL Nagold gerade in diesen Zeiten die Investitionen der Stadt in die „Aufwertung von Sportanlagen“ zu schätzen wisse.

Nagolds Stadtoberhaupt Jürgen Großmann war es wichtig zu unterstreichen, dass die neue Flutlichtanlage durchaus auch als „Zeichen der Wertschätzung“ für die beim VfL Nagold geleistete Arbeit zu sehen sei.

Heiko Hofmann


VfL-College: VfL Nagold bildet seine eigenen Junior-Coaches fort

Wir freuen uns über unseren ersten Jahrgang an VfL-Junior-Coaches. In dem neu geschaffenen Seminar-Angebot bekamen die jugendlichen Helfer aus ganz unterschiedlichen Abteilungen des Vereins im Rahmen des VfL-College wichtige Theorie und Praxis für angehende Übungsleiter vermittelt. Wir freuen uns über diesen erfolgreichen Start des VfL-College. Danke an alle Teilnehmer, vielen Dank aber auch an unsere kompetenten Dozenten.


Sommer, Sonne, Sport und Spaß

Bei einem Fußballspiel würde man von einer „Hitzeschlacht“ sprechen. So war es „nur“ ein megaheißer Tag, der den Rahmen für das Kindersportfest des VfL Nagold im Stadtpark Kleb bot. Die Hitze tat der Stimmung aber keinen Abbruch.

 

Es war der zweite Anlauf des VfL Nagold. Nachdem im vergangenen Jahr der Sportverein mit seinen gut  1700 Mitgliedern zum 175-jährigen Bestehen erstmals ein Kindersportfest im Kleb auf die Beine gestellt hatte, folgte nun der zweite Streich. Sowohl von außen, als auch  von den beteiligten   Abteilungen selbst war  an den Vorstand des   Vereins die Bitte  herangetragen worden, das Kindersportfest möglichst zu einem festen Bestandteil des Nagolder Veranstaltungskalenders zu machen. 

Gesagt getan: Und so waren im Prinzip die selben Akteure  wie vor einem Jahr auch in diesem Jahr wieder im Kleb aktiv. Nagolds Stadtpark ist aber auch perfekt geeignet für solch eine Veranstaltung: Das großflächige Gelände    bietet viel Platz für die Spiel- und Sportstationen. Diese wurden von verschiedenen Abteilungen des VfL Nagold betreut.  So konnten  die Kinder von Station zu Station gehen, sich dort jeweils einen Stempel abholen, und  wurden letztlich mit einem leckeren Eis für ihren sportlich Fleiß belohnt.

Eis war natürlich heiß begehrt

Eis, das ist sicher einer  der wichtigsten Stichpunkte. Denn  die vielen   hundert Eis, die der VfL für seine    Veranstaltung gekauft hatte, waren natürlich höchst begehrt  bei diesen   megaheißen Temperaturen – übrigens nicht nur bei Kindern. Getoppt wurde der Drang nach Eis höchstens  noch von einer ganz kurzfristig auf die Beine gestellten Abkühlungsstation: Mitten auf der Wiese hatte  der Bauhof  für den VfL eine Wassersprinkleranlage  aufgebaut. Die wurde zwischendurch immer wieder „scharf geschaltet“, drehte ihre spritzigen Kreise, und erfreute    die kreischenden, tobenden Kinder, die unter den Wasserfontänen herumsprangen.

Sprinkler sorgt für erfrischendes Nass

Sommer eben! „Besser  so, als verregnet“, hörte man auch den ein oder anderen Helfer aus den VfL-Reihen sagen. Die kamen allerdings mindestens so ins Schwitzen wie die sporttreibenden  Kinder.  Zwar  standen an jeder Station auch Pavillons  zur Schattenspende, doch die meisten Attraktionen, Parcours und Spieleangebote  rund um einige  der Sportarten, die beim VfL Nagold angeboten werden, waren auf der sonnigen Wiese aufgebaut.

Viele junge Ehrenamtler

Dabei war der Nachmittag nicht nur wegen der  vielen   Kinder, die mit strahlenden Gesichtern    den Stadtpark Kleb  bevölkerten bemerkenswert. Auch die pure Masse an ehrenamtlichen Helfern war beeindruckend. Alle beteiligten Abteilungen waren   mit guter Man-Power vertreten, und  viele junge  Gesichter, Jugendliche und   junge  Erwachsene waren in die Betreuung der  Stationen involviert.

Blau war die absolut  beherrschende Farbe 

Bei soviel Engagement ging dem VfL-Vorsitzenden Holger Ehnes sicher genauso das Herz auf, wie Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann und seiner Frau Simone beim Besuch der Veranstaltung. Was Großmann und Ehnes übrigens einte: Beide hatten blaue VfL-T-Shirts an – wie auch die allermeisten Helfer,  aber vor allem auch die vielen hundert Kinder an diesem Tag. Für die gab es nämlich bereits bei der Anmeldung ein VfL-Shirt geschenkt. Und so war neben dem  satten Grün im Kleb also Blau die absolut beherrschende Farbe an diesem bunten  Nachmittag für die ganze  Familie.

Der Besuch des Kindersportfestes war gut, doch blieb er ein wenig hinter dem Andrang aus dem  Jubiläumsjahr zurück. Das lag sicher am heißen Wetter  und  nicht an mangelnder Attraktivität. Die Kinder jedenfalls hatten großen  Spaß an „ihrem Tag“. Und Chef-Organisator Gerd Hufschmidt  (3. Vorsitzender beim VfL Nagold)  und  seine  Mit-Organisatoren  aus den Abteilungen   wirkten  auch höchst zufrieden mit dem gesamten Ablauf des Kindersportfestes.                                                                                                                          Heiko Hofmann


Hauptversammlung: Mit kompletter Truppe in Richtung Zukunft

Tolle sportliche Erfolge, wachsende Mitgliederzahlen, solide Finanzen: Der VfL Nagold befindet sich auf einem guten Weg. Das zeigt sich auch daran, dass erstmals seit vielen Jahren wieder alle Posten im Vorstand besetzt sind.

 

Im Jahr eins nach dem großen Jubiläumsjahr 2022, schaut der VfL Nagold positiv   in die Zukunft. Der erste Vorsitzende Holger Ehnes blickte zusammen mit dem dritten Vorsitzenden Gerd Hufschmidt und Geschäftsführerin Ulrike Fürgut auf das Vereinsgeschehen  zurück. 

 

Das Jubiläumsjahr  Da gab es einiges zu berichten, vor allem über die vielen Aktivitäten zum Jubiläumsjahr. 175 Jahre wurde der 1700 Mitglieder zählende Verein im vergangenen Jahr alt – das wurde gefeiert, zum Beispiel mit einem Festakt, dem grandiosen Kindersportfest im Kleb, mit Veröffentlichungen rund um die Vereinsgeschichte oder  einem Ehrenamtsfest. Hinzu kamen    Aktionen der einzelnen Abteilungen. Dankbar blickte der VfL-Vorstand auf die Aktivitäten zurück. Dankbar auch für die vielen  ehrenamtlichen Mitstreiter. 

 

Aktuelle Themen Holger Ehnes und seinem Team war es aber auch wichtig aufzuzeigen, welche Themen aktuell den Verein umtreiben.  Die Palette reicht von der Gewinnung neuer ehrenamtlicher Helfer bis  zu einer optimalen  Auslastung der Nagolder Sportstätten. In allen Bereichen gibt es derzeit Projekte und Fortschritte. Zudem wird  das Thema Kindswohl unter anderem mit einem neuen Kinderschutzkonzept proaktiv angegangen. Mit Tabea Wagner hat der Verein eine ehrenamtliche Fachfrau gewinnen  können, die als Schulsozialarbeiterin jede Menge Expertise einbringt.

 

Neuer Kassierer Klaus Rentschler heißt der neue Kassierer des VfL Nagold. Einstimmig wählten die Mitglieder ihn  zum   Finanzchef. Und da Rentschler den Posten bereits kommissarisch inne hatte, lag es auch an ihm, die aktuellen Zahlen des Vereins vorzustellen. So steht der VfL auf soliden Beinen, überstand auch die Corona-Jahre gut, und konnte im Jubiläumsjahr trotz vieler zusätzlicher Sonderausgaben auch noch positiv abschließen. Kassenprüfer Hauke Schik bestätigte eine solide Kassenführung. Ihm zur Seite steht künftig als neuer Kassenprüfer Jens Hofmann, der Wolf Kisker beerbt. Auch diese Wahl erging einstimmig.

 

Wahlen Turnusmäßig wählten die Mitglieder Gerd Hufschmidt für weitere drei Jahre zum dritten Vorsitzenden und    Felix Hammann zum ersten Beisitzer. Zu weiteren Beisitzern gewählt wurden Andrea Holzäpfel (Abteilung Linedance) und Clemens Korioth (Judo). Damit ist der Vorstand auf allen Posten besetzt.

 

Lob vom OB Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, verdeutlichte Oberbürgermeister Jürgen Großmann, der die Wahlen und auch die einstimmige Entlastung des Vorstands leitete. Großmann blickte optimistisch in die Zukunft des Vereins und lobte die gute Arbeit, die beim VfL geleistet werde. Besonders freute  er sich, dass das Kindersportfest weiter veranstaltet wird. In den Sommerferien soll das von der Stadt Nagold zum Jubiläum geschenkte Flutlicht im Stadion installiert werden. Ein Sonderlob gab es für die gute Zusammenarbeit von Stadt und Verein. „Das ist ein sehr schönes Miteinander.“   

 

Treue Mitglieder Ehrungen standen auch an. Seit 25 Jahren sind  Mitglied im VfL: Thomas Bader, Gudrun Blauth, Diane Heinz und Marc Sindlinger. 40 Jahre: Ute Dehlinger und Werner Kramm. 50 Jahre halten dem VfL die Treue: Doris Becker, Rolf Benz, Elisabeth Bergner, Rainer Ensslen, Thomas Günther, Volker Haizmann, Michael Stikel und Armin Waiblinger.

 

Sportliche Erfolge Bereits  im Jubiläumsjahr 2022 ehrte  der VfL Nagold einige herausragende sportliche Erfolge.  Wenig verwunderlich ist es, dass jene Akteure weitestgehend auch in diesem Jahr für positive Schlagzeilen sorgen. Der Aufstieg der Handballerinnen in die Verbandsliga ist solch ein Punkt, oder auch der vielversprechende Start von Zehnkämpfer Samuel Werner in die Saison, und die VfL-Karateka mit etlichen neuen Schwarzgurten.

Den jüngsten großen Erfolg feierte Luna Schwarz, die erst vor einigen Tagen im Inline-Slalom den Europameistertitel in der Altersklasse U14 gewann. VfL-Vorsitzender Holger Ehnes eröffnete die Sitzung mit der Ehrung von Luna, die in ihren jungen Jahren bereits zu einem sportlichen Aushängeschild des Vereins geworden ist. In einem kurzen Interview berichtete die Athletin von ihren Wettkämpfen. “Wer Angst hat, stürzt“, war eine der Weisheiten, die sie munter plaudernd erzählte. Unter großem Applaus der Versammlung überreichte ihr der VfL-Vorsitzende ein Geschenk des Vorstands und ein VfL-Shirt.

Text/Fotos: Heiko Hofmann


Sportlicher Besuch aus Longwy beim VfL Nagold

Am zweiten Advents-Wochenende war eine Delegation aus unserer Partnerstadt Longwy zu Gast, um unter anderem auch auf dem Weihnachtsmarkt einen eigenem Stand zu betreiben. Mit dabei waren auch die für den Sport in Longwy verantwortlichen Gemeinderäte Bernat und Hadjaj und die Amtsleiterin Aboub. Ihnen hat VfL-Vorsitzender Holger Ehnes die Vereinslandschaft in Nagold erklärt und einen Querschnitt der Nagolder Sportanlagen gezeigt. Dabei ging es in die Bächlenhalle, zur Lemberg- und Hohenberger Halle, nach Iselshausen, Gündringen, auf den Eisberg und natürlich auch in das Stadion. Die Gäste aus Longwy fanden das äußerst spannend und wollen in Longwy Werbung dafür machen, die früher recht häufigen Begegnungen im Sport zwischen den Vereinen aus beiden Städten wieder aufleben zu lassen.


KISS bietet sportlichen Ferienspaß in Nagold

Die Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums war erneut Heimat der gemeinsamen Sportwoche von Kindersportschule und Youz. Dort können sich Grundschüler sportlich betätigen und sind den ganzen Tag über betreut.

In der Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums in Nagold herrscht bereits reger Betrieb. Obwohl die Sommerferien noch eine volle Woche andauern, sind an diesem Tag hier rund 40 Grundschüler aktiv. Im Zentrum der Halle spielen ein paar Kinder Hockey, in der einen Ecke wird Basketball, in der anderen Tischtennis gespielt, und in der ganzen Halle verteilt, rollern Jungs und Mädchen mit Rollbrettern herum.

Der Anlass dafür ist die vierte Sportwoche, die seit 2019 – immer in der letzten Woche der Sommerferien – von der Kindersportschule des VfL Nagold (KISS) in Zusammenarbeit mit dem Jugendhaus Youz veranstaltet wird. Eine Woche lang – Montag bis Freitag – findet diese von 8 bis 15 Uhr statt.

Die Idee stammt von Youz-Geschäftsführer Gerd Hufschmidt, der sich damit an den Sportwissenschaftler und Fitness-Coach Fabian Vogt gewendet hatte. Vogt von der KISS organisiert und betreut die Sportwoche und wird in seiner Arbeit von zwei weiteren Sportwissenschaftlern und zwei Studentinnen unterstützt. Weitere Hilfe kommt von der Besatzung des Youz. Das Jugendhaus dient auch als Basis für die Sportwoche. Dort werden die Kinder morgens von ihren Eltern abgeliefert und dort werden die Pausen verbracht. "In der Sportwoche ist alles inklusive", erklärt Vogt. "Frühstück, Mittagessen, Getränke und Betreuung."

KISS und Youz haben es sich nicht zum Ziel gesetzt, im Rahmen dieser Woche Sport zu unterrichten, wie Vogt anmerkt. "Wir wollen die Kinder nicht explizit lehren sondern vielmehr dazu ermutigen, implizit selbst zu lernen." Aus diesem Grund ist die Sportwoche sehr spielerisch angelegt. Genau dieser Rahmen ist auch, was die Kinder hertreibt. "Wir haben eine extrem große Nachfrage", meint Vogt. "Die Kinder kommen sehr gerne. Wir haben fast zu wenig Plätze." Besonders stolz ist das Team darauf, dass die Kindergruppe sehr ausgeglichen ist. Mädchen und Jungen halten sich beinahe die Waage.

Die Sportwoche kommt als Betreuungsangebot natürlich auch den Eltern entgegen. Letztlich steht das allerdings nicht im Zentrum der Idee, sagt Vogt: "In erster Linie wollen wir damit ein Angebot für die Kinder dieser Stadt leisten." Wenn ein Kind nach der vormittäglichen sportlichen Betätigung sich aus dem aktiven Sport rausnehmen will, weil es etwa erschöpft ist, dann kann es sich jederzeit ins Youz und die dortige "Spielkiste" zurückziehen. Dort können die Kinder klassisch basteln, puzzeln, malen oder Spiele spielen.

Während es innerhalb der Veranstaltung Regeln gibt, ist ein weiteres Ziel der Veranstalter die Vermittlung sozialer Kompetenzen. "Wir versuchen uns etwas herauszuhalten, und zu sehen, ob die Kinder Probleme unter sich selbst regeln können", erörtert Fabian Vogt. "Das funktioniert sehr gut. Wir schreiten nur ein, wenn die Kinder keine eigene Lösung finden." Auch dieser Ansatz werde von den Kindern sehr gut angenommen

Die Sportwoche ist so erfolgreich und beliebt, dass einige der Kinder Wiederholungstäter sind. Viele kennt Vogt bereits von den Kursen der Kindersportschule. Umso erfreulicher ist, dass die Sportwoche in diesem Jahr, nachdem die vergangenen zwei Jahre nur eingeschränkte Aktivitäten möglich waren, wieder ohne Hindernisse stattfinden kann.


VfL Nagold betreibt den Strohäker-Dirtpark

Nagolds Dirtpark ist eröffnet: Die Stadt Nagold, der VfL Nagold und die Firma Strohäker machen’s möglich. Das Angebot auf dem Eisberg kommt gleich gut an.

Die ersten jugendlichen Tester sind sich einig: Der neue "Strohäker Dirtpark" auf dem Nagolder Eisberg ist "ein Super-Parcour". Nur die Schotterfahrbahn sei noch "etwas locker", die "müssen wir noch festfahren". Was dann auch nach der feierlichen Eröffnung reichlich passierte.

Eigentlich sind es sogar gleich zwei Parcours, die sich südlich der Eisberghalle und des Baseballplatzes leicht abschüssig, direkt neben dem Eingang des Bikemaster-Trails in die Landschaft stürzen. Jeweils "knapp 200 Meter" lang, schätzt Nagolds Bauamtsleiter Rafael Beier – die eine etwas kürzer als die andere, insgesamt inklusive sechs Schanzen für möglichst weite Sprünge "und der Steilkurve".

Der Aufstieg hat’s in sich

Allein – wieder aus dem Parcours rauszukommen, ist gar nicht so einfach, wie sich zeigen sollte: Der Wiederaufstieg in Richtung Eisberghalle hat’s wirklich in sich – die meisten jungen Biker mussten hier ihr Sportgerät erstmal schieben. Der allgemeinen Freude der jungen Sportler tat das aber keinen Abbruch.

"Ein glücklicher Tag für den Radsport", fand denn auch Oberbürgermeister Jürgen Großmann ist seiner offiziellen Festrede. Vor der feierlichen Eröffnung hatten Kulturamtsleiter Philipp Baudouin und sein Team beim Wegräumen der letzten Sperren vom Parcours noch gemunkelt, dass "der Chef" – also der OB – "’nen Fahrradhelm mitbringen" wolle zur Einweihung des neuen, anspruchsvollen Radler-Rundkurses. Aber der Schultes hatte sich eher für "was Festliches" entschieden – keine Sportkluft. Die überließ er lieber seinem Stellvertreter Hagen Breitling, der tatsächlich und angemessen in Radlerhose und National-Trikot zum Festakt am neuen Dirtpark kam.

 

Idee kommt aus dem Jugendgemeinderat

Die eigentlichen Ehrengäste der Veranstaltung aber: Die Mitglieder des Nagolder Jugendgemeinderats mit Alexander Vazarcev an der Spitze. Aus ihren Reihen kam die ursprüngliche Idee zum Nagolder Dirtpark, auch noch eine Pumptrack steht auf ihrer Wunschliste ganz oben. Bei Stadtverwaltung und Gemeinderat liefen die Jugendlichen mit diesen Visionen offene Türen ein. Und mit dem weiten Sportareal auf dem Eisberg hatte man auch sofort das richtige Gelände gefunden. Und brauchte auch nur "wenige Minuten", wie der OB aus dem Nähkästchen plauderte, um mit der Firma und Familie Strohäker aus Jettingen einen kompetenten (Namens-)Sponsor für die jetzt entsprechend "Strohäker Dirtpark" heißende Rennstrecke zu finden.

"Eine große Zahl", so der OB weiter, hätte der Sponsor bei der Finanzierung der Anlage geschultert. Die Michael Strohäker selbst aber lieber erst einmal "später, nach meinem Urlaub" austesten wolle – nicht, "dass es vorher noch eine Verletzung" gebe. Aber die 14-jährige Tochter habe die gemeinsame Ausfahrt auf dem Parcours, der nun den Namen der Familie trägt, bereits fest angemeldet. "Da komme ich nicht raus!", lacht Strohäker.

Wobei die künftige Betreuung des Areals der VfL Nagold übernehmen werde, wie der OB weiter erklärte – der sich als Verein damit eben vor allem auch für den sportlich Nachwuchs attraktiver machen möchte. Zudem betreut der VfL Nagold auch bereits den Bike-Trail, der in direkter Nachbarschaft startet.

 

Zweiter "urbaner" Dirtpark ist vorgesehen

Gleich noch einen zweiten, "urbanen Dirtpark" kündigte denn auch OB Großmann für die Zukunft an – "unten in der Stadt", nahe des Viadukts. Auch das "wollen wir wuppen". Und auch dafür habe man bereits seitens der Stadt einen geeigneten Sponsor gefunden. Dieser weitere Dirtpark solle dann noch mehr sportliche Herausforderungen bieten – auch andere. Aber auch die Eisberghalle stehe nicht nur auf der Agenda, sondern werde "zeitnah" an die neuen Ansprüche der Sporttreibenden in der Stadt angepasst. So gesehen, sei der "Strohäker Dirtpark" nur der erste "Aufschlag für eine ganze Serie von Investitionen" in die Nagolder Sportanlagen.

 

Wobei es am neuen "Strohäker Dirtpark" auch noch eine ganz andere, pfiffige Idee – bei Bedarf – zu entdecken gibt: Direkt nach der – wie erwähnt recht anspruchsvoll ausgefallenen – Ausfahrt aus dem Dirtpark-Parcours stehen ebenfalls zwei nigelnagelneue "Reparatur-Säulen" mit Werkzeugen und Luftpumpe für zu arg in Anspruch genommene Bikes. Entwickelt wurden die von der Firma Veyhl aus dem nahen Zwerenberg – wo man nicht lange gezögert habe, die Anschaffung der Stadt Nagold vorzuschlagen, nachdem man dort von der Idee des Dirtparks gehört hatte. "Damit haben die bei uns sofort offene Türen eingelaufen", erklärt Rafael Beier dazu. Der zudem ankündigte, das weitere solche "öffentlichen Reparatur-Stationen" für Fahrräder auch noch unten in der Stadt eben am dort geplanten zweiten Dirtpark, aber auch in der Nähe des Longwyplatzes – "bei der Kämmerei" – und beim Badepark-Parkplatz aufgestellt werden sollen. "Damit wird Nagold dann wirklich endgültig zur fahrradfreundlichen Stadt!"

Text/Foto: Axel H. Kunert


Ein Traum in blau: VfL feiert Kindersportfest

Manchmal gehen alle Pläne auf: Der VfL Nagold hatte zum Kindersportfest in den Stadtpark Kleb eingeladen. Der Anlass: das 175-jährige Bestehen des Vereins. Die Familien kamen in Scharen. Fazit: Dieses Fest schreit geradezu nach einer Wiederholung.

 

Von Heiko Hofmann

 

Irgendwie war an diesem Tag alles blau: Der Himmel – strahlend blau. Aber auch bei den vielen Kindern, die sich auf der Wiese des Klebs vergnügten, waren blaue T-Shirts klar dominant. Mit weißer Aufschrift: VfL Nagold.

450 solcher Shirts hatte der VfL Nagold für seine kleinen Jubiläumsgäste herstellen lassen und verschenkt. Und sie fanden großen Anklang. Neben dem vielen Grün im Kleb dominierten die Vereinsfarben des größten Nagolder Vereins: blau und weiß.

Es gibt Veranstaltungen, da passt alles. Das Kindersportfest des VfL Nagold gehört sicher dazu. Dabei ist der VfL nicht bekannt für solche Veranstaltungen. Als Mehrspartenverein, sind es im Regelfall die einzelnen Abteilungen, die mit Veranstaltungen und Wettkämpfen in der Öffentlichkeit präsent sind. Zum 175-jährigen Bestehen allerdings dufte es dann ruhig mal etwas Neues sein, ein gemeinsames Kindersportfest im Kleb. Offen für alle, also natürlich nicht nur für VfL-Mitglieder.

»Die Rückmeldungen sind von allen gut«

Beim dritten Vorsitzenden des Vereins, Gerd Hufschmidt liefen die organisatorischen Fäden zusammen. Ziemlich entspannt sah man ihn am Sonntag immer wieder über die Klebwiese schlendern. So ist das eben, wenn alles läuft. Acht Abteilungen und die Kindersportschule Kiss hatte er mit im Boot. »Die Rückmeldungen sind von allen gut«, freut er sich. Und lobt die Abteilungen für den großen Aufwand, den sie für ihre Sportstationen treiben. Dabei gab es für den VfL gleich mehrere Anliegen, die der Vorstand mit diesem Angebot verwirklichen wollte. An erster Stelle wollte der Verein natürlich zu seinem runden Geburtstag auch den Kindern etwas bieten. Sie sind schließlich ein ganz großer Bestandteil der Vereinstätigkeit in nahezu allen Abteilungen. Aber auch, die Art und Weise, wie sich der VfL Nagold mit solch einem Fest in der Öffentlichkeit präsentiert, ist so ganz nach dem Geschmack des dritten Vorsitzenden. Und schließlich sei es auch schön zu sehen, wie Vertreter der unterschiedlichen Abteilungen hier etwas gemeinsam auf die Beine stellen.

Große Fußballdartscheibe

Da galt es ein paar Bälle gegen den Tischtennisroboter zu spielen, oder bei den Karateka ein paar kräftige Schläge gegen die geschützten Trainer auszuteilen. Die Kiss und die Turner hatten einen Parcours aufgebaut, bei dem die Kinder ihre Geschicklichkeit aber auch ihre Körperbeherrschung unter Beweis stellen konnten. Beliebt waren natürlich die Angebote mit den Bällen: Bei den Basketballern galt es das Spielgerät in den Körben zu versenken. Die Fußballer hatten eine mega-große-Fußballdartscheibe aufgestellt, zudem konnte die Härte des Schusses gemessen werden. Ganz ähnlich daneben das Angebot der Handballer: Die Wurfgeschwindigkeit wurde hier gemessen. Zudem ging es um die Treffsicherheit an einer Torwand. Das komplette Rundumpaket im Kleinen boten die Leichtathleten: Mit Rennen, Springen, Werfen. Auch hier konnte die Zeit gemessen werden. Und die Badmintonabteilung lud dazu ein, ein paar entspannte Schläge über das Netz zu probieren – auch wegen des Windes gar nicht so leicht.

»Das zu sehen, da geht mir das Herz auf«

Gerd Hufschmidt kam jedenfalls gar nicht aus dem Schwärmen heraus. Ihn freute nicht nur, wie gut das Kindersportfest von den kleinen Nagoldern angenommen wurde, sondern auch der Blick auf die Abteilungen. »Alle sind voll dabei. Und haben richtig Spaß«, so sein Eindruck. Was ihn dabei besonders begeistert: die vielen jugendlichen Helfer an den einzelnen Stationen. »Das zu sehen, da geht mir das Herz auf.«

Das Konzept stimmt

Sein Fazit ist denn auch klar: Das Gesamtkonzept stimmt! In der Nachbetrachtung will der VfL Nagold alle seine Jubiläumsveranstaltungen nochmals Revue passieren lassen. Und beim Kindersportfest stellt sich spätestens dann definitiv die Frage nach einer Wiederholung, am besten sogar einer festen Etablierung im Terminkalender. »Vielleicht jährlich, vielleicht alle zwei Jahre. Wir müssen da drüber reden«, sagt Hufschmidt. Für ihn ist klar: Nagold brauche solch ein Fest, gerade auch, weil »Groß hilft Klein« sein beliebtes Kinderfest nicht mehr auf die Beine stellt.

Und hier noch ein paar Bilder zum Kindersportfest...

Fotos: Thomas Fritsch und Heiko Hofmann


VfL Nagold feiert seine ehrenamtlichen Schaffer

Ungewöhnliche Jubiläen verlangen mitunter auch ungewöhnliche Feste. Der VfL Nagold feiert bekanntlich in diesem Jahr mit ganz unterschiedlichen Veranstaltungen sein 175-jähriges Bestehen. Ein wichtiger Bestandteil von Anfang an in den Festplanungen: das Ehrenamtsfest für alle Schaffer des Vereins.

Ein lockeres geselliges Beisammensein, als Dankeschön, aber auch zur Kontaktpflege innerhalb der 15 Abteilungen des Vereins – das wollte der Gesamt-Vorstand den vielen ehrenamtlichen Helfern im Verein bieten. Und dazu wählte er ein sicher nicht ganz alltägliches Format. So hatte das Pächterpaar der VfL-Gaststätte „El Campo“ Romina und Milton ein argentinisches „Asado“ vorbereitet – eine spezielle Form des Grillens über dem offenen Feuer.

Zahlreiche Schaffer aus den VfL-Reihen, wussten das Angebot durchaus zu schätzen. Und zeigten sich nicht zuletzt überrascht von der Fest-Tauglichkeit des Reinhold-Fleckenstein-Stadions.

VfL-Vorsitzender Holger Ehnes hielt denn auch seine Ansprache bewusst kurz. Er betonte, dass es dem Verein wichtig sei, seine Ehrenamtlichen einmal richtig anzuerkennen. „Das passiert im Alltag viel zu selten!“

Ehnes warb für das Engagement im Verein.  Es gebe im Ehrenamt so viele verschiedene Aufgaben, dass sicher für jeden etwas dabei sei. Ehnes weiter: „Insofern bin ich überzeugt, dass Ehrenamt nicht Schnee von gestern ist sondern absolut aktuell. Für jeden ist was dabei, nur wissen es manche noch nicht.“

Deswegen bat der VfL-Chef „alle unsere ehrenamtlich Engagierten, uns noch lange treu zu bleiben, und Werbung für das Ehrenamt im VfL zu machen“.


Hauptversammlung: Der alte Verein ist quicklebendig

Die Hauptversammlung des VfL Nagold stand ganz im Zeichen des 175-jährigen Jubiläums, das in den kommenden Wochen und Monaten noch gebührend gefeiert wird. Zudem konnten im Kubus etliche VfL-Mitglieder für ihre jahrzehntelange Vereinstreue ausgezeichnet werden.
Von Uwe Priestersbach

 »Wir sind gut aufgestellt und erfolgreich«, stellte Holger Ehnes fest, der im vergangenen Jahr das Amt des ersten Vorsitzenden übernommen hatte. »Das war schon eine ganz schöne Umstellung«, erklärte er zudem mit Blick auf das neue Vorstandsteam – und fügte hinzu: »Als Vorsitzender merkt man erst, was alles hinter einem Verein mit 1600 Mitgliedern steckt«. Doch sei gerade das Jubiläum sehr motivierend, und es mache Spaß, was da an Aktivitäten läuft.

Klar war auch Corona ein Thema, nachdem die Pandemie im vergangenen Jahr dafür gesorgt hatte, dass der Sportbetrieb fünf Monate lang eingestellt werden musste. »Das ist für einen Sportverein keine leichte Situation«, betonte Holger Ehnes. Zwar gebe es derzeit keine Einschränkungen mehr wegen Corona, »aber niemand weiß, ob sie wiederkommen«. Erfreulich fand es der Vorsitzende in seiner Rückschau, dass im letzten Jahr unterm Strich 50 neue Mitglieder gewonnen wurden.

Weil das Amt des Kassiers im größten Nagolder Verein weiterhin vakant ist, übernahm der VfL-Vorsitzende ebenfalls den Kassenbericht. Auf der einen Seite hatte Corona im vergangenen Jahr für rückläufige Einnahmen gesorgt, weil zugleich aber durch den Stillstand im Sportbetrieb viel Geld gespart wurde, präsentierte der Vorsitzende einen stattlichen Überschuss. Vor diesem Hintergrund betonte Holger Enes: »Wir haben Corona finanziell sehr gut verkraftet, aber dieses Ergebnis wird sich 2022 nicht wiederholen«.

VfL Nagold startet eigene Fußballschule »Talentwerk«

Über den Start der Fußballschule informierte der zweite Vorsitzende Uli Hamannn die Versammlung. Im neuen »Talentwerk« werden unter der Regie von Mustafa Naim individuelle Fördereinheiten angeboten. Ziel sei es, so Uli Hamann, die Jugendfußballer sportlich und menschlich auszubilden – sowie letztlich auch das fußballerische Niveau zu heben und den »Nagolder Weg« weiter zu stärken.

Auf die Jubiläumsplanungen machte Gerd Hufschmidt aufmerksam. Wie der dritte Vorsitzende deutlich machte, wolle man das ganze Jahr über unterschiedliche Gruppen ansprechen; sei es mit dem Ehrenamtsfest oder einem Kindersportfest im Kleb und dem parallel stattfindenden Soccer-Turnier. Im September ist schließlich noch ein Festakt in der Stadthalle geplant. Nicht unerwähnt ließ Gerd Hufschmidt in seinen Ausführungen den Umstand, dass der Sport viel dazu beitragen könne, dass die Ukraine-Flüchtlinge in Nagold ankommen. Dazu brauche es aber auch »Brückenbauer«, die den Einstieg erleichtern.

Aus dem Bericht von VfL-Geschäftsführerin Ulrike Fürgut ging hervor, dass die Kinder aus der Kindersportschule zwischenzeitlich vollwertige VfL-Mitglieder sind, die gleichzeitig in anderen Sportarten mehrgleisig fahren können. Weil sich viele Menschen scheuen, in Vereine einzutreten, soll im VfL Nagold das Kurs-Modell gestärkt werden. Zum echten Renner haben sich dabei die Schwimm-Kurse entwickelt. »Da können wir uns vor Anmeldungen kaum retten«, so Ulrike Fürgut.

Von einem trotz seiner 175-jährigen Historie »quicklebendigen Verein« sprach Oberbürgermeister Jürgen Großmann in seinem Grußwort. Gleichzeitig freute er sich über die sportlichen Erfolge im Jubiläumsjahr, aber auch die Zusammenarbeit zwischen Verein und Stadt sei ausgesprochen angenehm. Ein Dauerthema seit Jahren ist der marode Zustand der Eisberghalle. Da sei man in den vergangenen Jahren oft durch die Förderung gefallen, doch sobald eine Förderzusage vorliege, sei eine Kernsanierung geplant. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass derzeit die Installation einer Flutlichtanlage für den Rasenplatz im Reinhold-Fleckenstein-Stadion geprüft werde.

Bei den turnusmäßigen Wahlen wurde anschließend Uli Hamann als zweiter Vorsitzender ebenso im Amt bestätigt, wie Walther Beck als Beisitzer und Schriftführer Heiko Hofmann. Für das Amt des Kassiers konnte noch kein Kandidat präsentiert werden, aber Holger Ehnes zeigte sich zuversichtlich, dass man diese Funktion im kommenden Jahr wiederbesetzen kann. Einstimmig ging der Antrag des Vorstandes durch, den Passus zum Sonderbeitrag für den Geschäftsführer bei gleichzeitiger Beibehaltung der aktuellen Beitragshöhe aus der Satzung zu streichen.

»So treue Mitglieder brauchen wir auch in Zukunft«, unterstrich Holger Ehnes bei den Ehrungen von zahlreichen langjährigen VfL-Mitgliedern, die er zugleich als Vorbilder bezeichnete. Verabschiedet wurde Achim Burrer, der das Amt des Kassiers sieben Jahre lang erfolgreich wahrgenommen und die VfL-Finanzen in ein ruhigeres Fahrwasser geführt hatte.


175 Jahre VfL Nagold: Für jedes Mitglied ein Geschenk

175 Jahre VfL Nagold - mal ehrlich, was wäre so eine Geburtstagssause ohne Geschenke? Also beschenken wir uns eben selbst! Zum Jubiläum bekommt jedes VfL-Mitglied ein kleines Präsent. Ihr dürft wählen zwischen einer schicken blauen Getränkeflasche oder einem smarten blauen Mikrofaser-Handtuch. Beides natürlich mit unserem Logo versehen.

Zwei Mitgliedern hat VfL-Vorsitzender Holger Ehnes in diesen Tagen das Geschenk bereits persönlich überreicht: Unserem Oberbürgermeister Jürgen Großmann, und einem unserer Hauptsponsoren im Jubiläumsjahr: Eberhard Haizmann. Scheinbar hat's beiden gefallen.

 

Doch allen Mitgliedern wird unser VfL-Chef nicht die Geschenke vorbeibringen können - er ist ja nicht der Weihnachtsmann.

Bei allen Aktiven läuft die Verteilung deswegen über die Abteilungen. Alle anderen dürfen in den nächsten Tagen und Wochen gern auf unserer Geschäftsstelle im Stadion vorbeikommen und sich ihr Jubiläumsgeschenk abholen.


Der Schwarzwälder Bote interviewt unseren Vorsitzenden zum 175-jährigen Bestehen des VfL Nagold

»Im Sport lebt man viele aktuelle Werte«

Der VfL Nagold feiert einen runden Geburtstag. Was vor 175 Jahren als kleiner Turnverein begann, ist heute der größte Verein in der Stadt. In unserem Interview verrät erster Vorsitzender Holger Ehnes unter anderem, dass der Verein selbst in der Corona-Zeit an Mitgliedern zulegen konnte, wie wichtig auch in Zukunft das Ehrenamt ist, und dass Hallen und Sportplätze nicht vom Himmel fallen.

 

Herr Ehnes, wie feiert man eigentlich ein Jubiläum in Zeiten einer Pandemie?

Dass unser Verein dieses Jahr 175 Jahre alt wird, das ist schon beeindruckend – unser Gründungsjahr ist 1847. Das muss man sich mal vorstellen! Wir wollen auf jeden Fall dieses tolle Jubiläum feiern, und zwar so, dass sich die Leute begegnen können – nicht nur virtuell. Da wir aber im Voraus nie wissen, welche Einschränkungen wann zu berücksichtigen sind, machen wir das in vielen kleineren Veranstaltungen und nicht in einer riesig großen. Wenn dann ja mal ein Ereignis nicht stattfinden kann, dann ist das nicht so schlimm, weil das ganze Jahr noch genug andere geplant sind. Das ist zum Beispiel den Fußballern passiert: Die mussten ihr Jubiläums-Turnier absagen und hoffen jetzt, es nachholen zu können. Unser Jubiläum kann man übrigens auch im Internet gut verfolgen. Auf der VfL-Webseite, über Facebook und so weiter zeigen wir Bilder und Infos aus der Vereinsgeschichte, und geben das ganze Jahr über auch Programm und Termine bekannt.

 

Warum hat der VfL die Feierlichkeiten nicht einfach verschoben? Genügend andere Verein sind ja so verfahren.

Darüber haben wir natürlich schon nachgedacht. Aber wer kann schon vorhersagen, ob es nächstes Jahr besser wird? Deswegen haben wir beschlossen, nicht zu verschieben, sondern lieber viele unterschiedliche Aktionen aus den Abteilungen und dem Gesamtverein anzubieten. 2022 werden zusätzlich unsere Leichtathleten 100 Jahre alt, und die möchten ihr Jubiläum natürlich auch feiern. Außerdem habe ich den Eindruck, dass die Leute nach so langer Zeit jetzt gerne wieder Veranstaltungen besuchen.

 

Dann runden wir das Corona-Thema noch kurz ab: Was sind denn die Tücken, mit denen ein Verein wie der VfL in dieser Corona-Zeit zu kämpfen hat?

Erfreulicherweise läuft unser Spiel- und Trainingsbetrieb im Moment praktisch komplett. Dabei gelten die aktuellen Einschränkungen, also zum Beispiel 2G für die Halle. Manchmal müssen wir mit Einzelnen diskutieren, aber insgesamt ist das inzwischen bekannt und weitgehend akzeptiert. Trotzdem bedeutet es eine Anstrengung für die Verantwortlichen und die Teilnehmer, die immer wieder neuen Vorschriften einzuhalten. Ich danke allen dafür, dass sie das für ihre Sportler und die Zuschauer tun.

 

Und wie sieht es mit der Mitgliederentwicklung aus? Sicher gingen die Zahlen doch mit den sportlichen Lockdowns im vergangenen Jahr runter, oder?

Interessanterweise ist das Gegenteil der Fall: Nach dem Ende des Lockdowns im vergangenen Jahr sind vor allem viele junge Leute zu uns gekommen, die die Nase voll hatten vom Rumsitzen. So haben wir 2021 insgesamt sogar Mitglieder gewonnen, obwohl während des Lockdowns schon ein Rückgang zu sehen war. Mit den KISS-Kids hat der VfL Nagold im Moment etwa 1700 Mitglieder.

 

Die Anfänge des Vereins liegen ja in einem reinen Turnverein. Geben Sie uns doch bitte ein kurzes Update, wo der Verein heute steht.

Es ist ja allseits bekannt, dass wir ein sehr breit aufgestellter Verein sind, der die meisten gängigen und auch einige besondere Einzel- und Mannschafts-Sportarten anbietet. Insgesamt sind das etwa 15 – unsere größte Abteilung ist Fußball, und unsere kleinste ist Kyudo. Turnen gibt es nach wie vor, aber im Gegensatz zu unseren Anfängen sind da heute nur Frauen und Mädchen aktiv. Daneben haben wir ein Breitensportangebot, zu dem unter anderem die Kindersportschule KISS, der Lauftreff, Frauengymnastik, oder der Biketrail auf dem Eisberg gehören. Und auch auf den Gesundheitssport, mit Koronar- und Reha-Sport, sind wir stolz.

 

Und wo sehen Sie den VfL Nagold in zehn Jahren? Was sind die Zukunftsthemen? Und ist Ihr Verein dafür gerüstet?

Als größter Nagolder Sportverein ist es unser Ziel, allen Nagoldern ein reelles Sportangebot zu machen. Was das bedeutet, entwickelt sich laufend weiter, genau wie die Gesellschaft als Ganzes. Aus meiner Sicht ist ein wichtiger Trend die sinkende Bereitschaft zur längerfristigen Bindung, was sowohl eine Mitgliedschaft als auch ein ehrenamtliches Engagement betrifft. Ein anderer Trend ist die Tatsache, dass Beruf, Schule und so weiter mehr und unterschiedliche Zeitfenster im Tag belegen. Für uns als Verein bedeutet das, Sport in neuen und flexibleren Formen anzubieten, und möglicherweise auch noch weitere Gruppen in der Nagolder Bevölkerung anzusprechen. Für eine solche Entwicklung braucht es Sportanlagen beziehungsweise Räumlichkeiten, qualifizierte Menschen, und finanzielle Mittel. Dank unserer Größe steht unser Verein ganz ordentlich da, aber verbessern können wir uns auf all diesen Gebieten. Dabei hoffen wir natürlich, dass wir als Verein noch mehr die Unterstützung von Nagolder Unternehmen gewinnen können – damit müssen wir uns in den nächsten Jahren stärker beschäftigen.

 

Thema Sportstätten: Allgemein heißt es, dass Sportstätten in Nagold ein gefragtes Gut sind. Wie beurteilen Sie die Situation? Ist da Wachstum, zum Beispiel auch mit neuen Angeboten überhaupt noch möglich? Wo hapert es am meisten?

Dass in Nagold die Sportstätten knapp sind, sieht jeder hiesige Sportverein so, und auch der Sportentwicklungsplan der Stadt bestätigt das. Nachdem Fußballplätze und Sporthallen aber nicht vom Himmel fallen, arbeiten alle Vereine mit der Stadt daran, die vorhandenen Flächen so effektiv wie möglich zu nutzen. Und auf die angekündigten neuen Kunstrasenplätze sowie die Freilufthalle neben dem Badepark freuen wir uns schon. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, zusätzliche kleinere Räume für Sportkurse zu erschließen. Am schwierigsten wird es aber sein, in Nagold ein ernstzunehmendes Hallen-Schwimmbecken zu bekommen. In den beiden existierenden Hallen ist kein Wettkampfsport möglich.

 

Ein Verein lebt natürlich vom Ehrenamt. Was wird denn bei Ihnen noch im Ehrenamt gestemmt? Und wo bedarf es der Professionalisierung? Wie hält man ehrenamtliche Helfer bei der Stange?

Da kann ich nur zustimmen! Ohne das Ehrenamt wären wir nicht 175 Jahre alt geworden. Vorstand, Abteilungsleitungen und auch die meisten Trainer sind beim VfL Nagold ehrenamtlich engagiert. Das möchten wir auch gerne weiter so halten. Leute, die Lust darauf haben, Kindern und Jugendlichen ihren Sport und das Gemeinschaftsgefühl eines Vereins zu vermitteln, sind bei uns richtig und jederzeit willkommen. Im Rahmen des Jubiläums planen wir ein Dankeschön-Fest für unsere Ehrenamtlichen, um ihren Einsatz anzuerkennen. Eine Professionalisierung sehen wir da, wo Kompetenz über größere Zeitfenster benötigt wird – zum Beispiel in der KISS, wo mehrere Trainingseinheiten pro Tag laufen, oder der Geschäftsstelle, die mit der Verwaltung eines so großen Vereins eine Menge zu tun hat. In Zukunft dürfte sich hier einiges weiterentwickeln.

 

Sie sind ja auch ein Ehrenamts-Paradebeispiel. Im Nagolder Partnerschaftskomitee sind Sie der Präsident, und nun seit vergangenem Sommer auch noch erster Vorsitzender von Nagolds größtem Verein. Was macht für Sie den Reiz des Ehrenamtes aus? Und was bringt einen eigentlich dazu, so einen gewichtigen Posten wie den VfL-Vorsitz zu übernehmen?

Na ja – so besonders bin ich sicher nicht. In beiden Ehrenämtern tue ich etwas, was mir Spaß macht, und was ich für wichtig halte. Der Reiz dabei ist, dass ich mich selber entscheiden kann, wofür ich mich einsetzen möchte. Das ist in anderen Lebensbereichen nicht so einfach. Beim VfL sehe ich die Chance, den Sport noch mehr zu einem verbindenden Element in unserer Stadt zu machen. Im Sport lebt man viele aktuelle Werte – Fairness, Lust auf Erfolg, Gemeinschaft, Gesundheit. Dass unser Verein jungen Menschen das vermittelt, finde ich eine tolle Sache. Dafür nehme ich auch Dinge in Kauf, die etwas weniger Spaß machen. Allein würde ich das aber trotzdem nicht schaffen. Nur zusammen mit der Erfahrung und Kompetenz der Kollegen im Vorstand lässt sich eine solche Aufgabe stemmen. Ihre Unterstützung war der entscheidende Faktor dafür, dass ich mich letztes Jahr zur Wahl gestellt habe.

 

Gibt es etwas, worauf Sie sich im Jubiläumsjahr besonders freuen?

Absolut! Wie schon gesagt sind das die Begegnungen zum Jubiläum, bei denen man mal abseits von Training, Wettkämpfen und Sitzungen zusammenkommt und über all die Dinge reden kann, zu denen man sonst nie Zeit hat. Außerdem ist es eine tolle Gelegenheit, den Menschen in unserer Stadt Lust auf unseren Verein zu machen. Damit wir 2047 das 200. Jubiläum feiern können…

Die Fragen stellte Heiko Hofmann


Holger Ehnes zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt

Durchaus spannend ging es auf unserer Hauptversammlung in der Stadthalle zu. Hier der Bericht aus dem Schwarzwälder Boten:

 

Einen Führungswechsel gab es beim VfL Nagold: Nachdem sich Rainer Wohlleber nicht mehr zur Wiederwahl als erster Vorsitzender stellte, steht künftig Holger Ehnes an der Spitze des größten Nagolder Vereins. Von einem harmonischen Verlauf der Wahlen kann man allerdings nicht wirklich sprechen.

Von Uwe Priestersbach

Für Irritationen und einen gewissen Unmut bei manchen Mitgliedern sorgte nämlich die überraschende Kandidatur von Michael Mensch mit Unterstützung aus den Reihen der Fußballabteilung als Kassier – die sich erst tags zuvor per Buschfunk abgezeichnet hatte. Im Ergebnis ist das Amt des Kassiers beim VfL Nagold nun vorerst unbesetzt.

 

Doch der Reihe nach: So gut war schon lange keine Hauptversammlung des VfL Nagold mehr besucht: Da reichten die 93 in der Stadthalle pandemiebedingt zugelassenen Sitzplätze nicht aus, und es wurden die Seitentüren geöffnet, damit 20 bis 30 weitere Mitglieder die Versammlung verfolgen – und später vor allem auch an den Wahlen teilnehmen konnten. Besonders die Abteilungen Fußball und Handball waren stark vertreten, nachdem sich der geplante Coup der Fußballabteilung bei den Wahlen abgezeichnet hatte.

Bereits zum Abschluss seines Kassenberichts hatte Achim Burrer mit Blick auf seine bisherige Arbeit deutlich gemacht: »Ich mache das Ding so, wie ich es für richtig halte.« Gleichzeitig kündigte er an, dass er seine Kandidatur als Kassier zurückziehen werde, wenn sich jemand anders zur Verfügung stellen sollte.

Und so kam es dann auch, als Michael Mensch seinen Hut in den Ring warf. Der 50-jährige Geschäftsführer einer Zeitarbeitsagentur und selbst gelernter Steuerberater gab seine Kandidatur als Kassier des VfL Nagold bekannt, worauf Achim Burrer klarmachte, dass er unter diesen Umständen nicht zur Wahl stehe.

Damit war natürlich eine brisante Situation mit drohender Führungskrise ausgelöst, denn Holger Ehnes stellte in seiner Vorstellung als Kandidat für den Vorsitz fest, dass man eigentlich im Vorfeld der Hauptversammlung ein personelles Tableau gefunden hatte – und die Kandidatur von Michael Mensch unvorbereitet kam. Weil der Kassier gerade in einem großen Verein wie dem VfL Nagold eine Schlüsselposition einnimmt und weil der Vorsitzende im Zweifel mit seinem Privatvermögen hafte, »ist hier das Vertrauensverhältnis wichtig«. Vor diesem Hintergrund kündigte Holger Ehnes an: »Ich werde den Vorsitz nur antreten, wenn Michael Mensch nicht Kassier wird.« Ins gleiche Horn stießen anschließend Gerd Hufschmidt als Kandidat für das Amt des dritten Vorsitzenden sowie Felix Hammann und Walther Beck, die als neue Beisitzer auf dem Wahlzettel standen.

Michael Mensch erklärte in seiner Vorstellung, dass er als Geschäftsführer für 1200 Leute verantwortlich sei – und in dieser Position um die Bedeutung persönlicher Haftung wisse. Vor dem Hintergrund der vorangegangenen Statements zog er seine Kandidatur indes zurück – obwohl zahlreiche potenzielle Unterstützer aus der Fußballabteilung anwesend waren.

Einen Vorschlag zur Güte präsentierte daraufhin Hans-Dieter Wagler von den Leichtathleten, »um die Gräben zu überbrücken«. So regte er an, Michael Mensch als Beisitzer zu wählen – was sich der Mitsponsor der VfL-Kicker durchaus vorstellen konnte. »Das ist ein sehr guter Vorschlag«, war auch Wahlleiter Hagen Breitling erleichtert. Achim Burrer stellte sich aber dennoch nicht zur Wiederwahl.

In den anschließenden offenen Wahlgängen mit 114 Wahlberechtigten wurde der 57-jährige Unternehmensberater Holger Ehnes bei 29 Enthaltungen auf den Schild gehoben. 23 Enthaltungen wurden bei der Wahl von Gerd Hufschmidt gezählt, während Felix Hammann, Volker Haizmann, Walther Beck und Michael Mensch zu Beisitzern gekürt wurden.

Nachdem der Posten des Kassiers an diesem Abend vakant blieb, »hat der Vorstand damit gleich eine erste Aufgabe, das Amt des Kassiers zu besetzen«, erklärte Bürgermeister Breitling. Holger Ehnes sprach von der großen Herausforderung, den Neuanfang nach Corona hinzukriegen. Im kommenden Jahr kann das 175-jährige Bestehen des VfL Nagold gefeiert werden – und darüber müsse man im Vorstand auch noch sprechen, so Ehnes.

 

Drei Aktivposten geehrt und verabschiedet

Bei der Hauptversammlung des VfL Nagold wurden verdiente Funktionäre verabschiedet und gleichzeitig für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement im größten Nagolder Verein ausgezeichnet.

Von 1998 an war Rainer Wohlbold in verschiedenen Funktionen im VfL-Vorstand aktiv, bevor er 2015 zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Bürgermeister Hagen Breitling dankte dem scheidenden Vorsitzenden für sein persönliches Engagement und die hervorragende Zusammenarbeit. Im Namen des VfL Nagold bescheinigte ihm Ulrich Hamann als zweiter Vorsitzender nicht nur den »allergrößten Respekt«, sondern zeichnete Rainer Wohlleber gleichzeitig mit dem Ehrenpreis des VfL Nagold in Bronze aus.

Ein absolutes VfL-Urgestein ist Werner Schühle, der seit 1952 Vereinsmitglied ist und seit 1991 als Beisitzer Funktionen im Vorstand übernommen hatte. Hagen Breitling bezeichnete ihn als »wichtige Schnittstelle in Sachen Hallenbelegung«. Rainer Wohlbold überreichte Werner Schühle anschließend den VfL-Ehrenpreis in Gold für 30-jährigen ehrenamtlichen Einsatz und betonte: »Es gibt nur wenige Leute, die so lange im Ehrenamt tätig sind.«

Ebenfalls verabschiedet wurde Ursula Wolf, die 1984 durch ihre Tochter zum Turnen kam – und im gleichen Jahr als Abteilungsleiterin der Turnabteilung gewählt wurde. In den Folgejahren gestaltete sie den Wiederaufbau der Turnerriege mit, bevor die gelernte Steuergehilfin 1989 zur VfL-Schatzmeisterin gewählt wurde. Seit 2012 unterstützte sie den Vorstand als Beisitzerin. Auch Ursula Wolf wurde jetzt mit dem Ehrenpreis in Bronze ausgezeichnet.

Ein Dauerthema bei Hauptversammlungen des VfL ist die Verpachtung der Stadion-Gaststätte – wobei jetzt wieder positive Nachrichten verkündet wurden. So gibt es neue Pächter, die künftig für südamerikanisches Flair in der Calwer Straße sorgen. Ab August werden dort nicht nur spanische Gaumenfreuden angeboten, sondern ebenso Tanzkurse und mehr.

(Schwarzwälder Bote, 23. Juli 2021 / Fotos: Priestersbach / Hofmann)


Das Stadion ist sein zweites zu Hause

Mit Hans Bachmann wurde jetzt ein Urgestein des VfL Nagold zum Ehrenmitglied des größten Nagolder Vereins ernannt. Wie der VfL-Vorsitzende Rainer Wohlleber feststellte, ist Hans Bachmann nicht nur seit fast 50 Jahren treues Mitglied im VfL Nagold, er hatte sich auch 20 Jahre überaus aktiv im Vorstand engagiert.

Von Uwe Priestersbach

Bereits Ende vergangenen Jahres war Hans Bachmann aus dem Vorstand ausgeschieden. Bei der Hauptversammlung in diesem Sommer sollte die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft eigentlich vorgenommen werden, doch machte Corona den Planungen einen Strich durch die Rechnung.

Weil der Vorstand aber Danke sagen wollte für die langjährige Arbeit des heute 75-Jährigen, hatte man sich nun dafür entschieden, die Auszeichnung bei der Hauptausschuss-Sitzung im Sportheim vorzunehmen.

Bei dieser Gelegenheit erinnerte Rainer Wohlleber an den unermüdlichen Einsatz von Hans Bachmann rund um das Nagolder Stadion. »Er hat immer an vorderster Front selbst mit angepackt«, unterstrich der VfL-Vorsitzende – und ein »großes Glück« sei es zudem gewesen, dass er nur einen Steinwurf weit vom Stadion entfernt wohnt. Klar gab es da neben der Ernennungsurkunde zum neuen Ehrenmitglied auch einen prall gefüllten Geschenkkorb.

In Namen der VfL-Fußballer machte deren Abteilungssprecher Ulrich Hamann deutlich, dass sich Hans Bachmann »immer mit dem Stadion identifiziert hat« – und deshalb sei das Stadion auch stets in Ordnung gewesen. Wenn irgendwo noch Licht brannte, eilte er herbei, aber auch, wenn die Fußballer mal vergessen hatten, ihre Umkleidekabine abzuschließen, war Bachmann zur Stelle.

»Das Stadion war mein zweites zu Hause«

Gleichzeitig bezeichnete ihn Ulrich Hamann als »Institution im Kassenhäuschen«, wo er bei Heimspielen der VfL-Kicker etliche Jahre lang den Eintritt kassierte. Kein Wunder, dass sich die Fußballer ebenfalls nicht lumpen ließen, denn aus den aktiven Mannschaften und Jugendteams wurde er reich beschenkt – darunter auch mit einigen signierten Trikots.

»Mir hat es immer Spaß gemacht und das Stadion war mein zweites zu Hause«, erklärte der Geehrte anschließend. Als gelernter Zimmermeister war er natürlich bei allen Baumaßnahmen rund um den Stadionumbau ein gefragter Fachmann. Doch mit 75 Jahren wollte er jetzt einfach kürzer treten. Als Zuschauer sieht man Hans Bachmann trotzdem immer noch regelmäßig bei den Heimspielen des VfL Nagold – wenn er nicht gerade bei den Spielen seiner Enkel zuschaut.

(Schwarzwälder Bote, 2.10.2020)


Sommer, Sonne, Sport und Spaß